...leider nicht immer auch "good news". Im Falle der zum Tode verurteilten sudanesischen Christin Meriam Ishaq würde ich sogar sagen: "No news is bad news", weil damit droht, dass die "Sache" außerhalb des Sudan in Vergessenheit gerät. Das könnte natürlich genau das Ziel einer Regierung und eines sogenannten "Gerichts" sein, die eine 27jährige Schwangere mitsamt Kind in die Todeszelle werfen, sie dort in Fußfesseln ihr 2. Kind zur Welt bringen lassen und ihr zugleich gnädig erlauben, ihren Säugling noch ca. 2 Jahre zu stillen, ehe man sie auspeitscht und anschließend aufhängt. Ich habe ja schon mehrfach dazu geschrieben, z.B.
hier und hier
Zur Frage, ob Meriam vielleicht "nur" ausgepeitscht wird, bringt der Focus einen Artikel, der einmal deutlich macht, was es mit diesem "nur" auf sich hat.
Die Schweizer "Blick" stellt eine kurze Fotoserie online, auf der Meriam zu sehen ist, wie sie heute, nach einem halben Jahr Haft und der Geburt ihres 2. Kindes, aussieht. Die "Blick" titelt, Meriam wirke glücklich und entspannt. Ich wünsche ihr sehr, dass sie ihre derzeitige Situation mit Fassung tragen kann. Doch wenn ich ihr Gesicht auf diesen Bildern anschaue, und dann ihr Hochzeitsfoto aus glücklichen Zeiten, dann wird mir klar, WAS diese Frau im letzten halben Jahr durchgemacht hat (und weiter durchmacht!).
Und trotz unzähliger Protestnoten und Petitionen (übrigens auch auf der Internetseite des Weißen Hauses) hört man aus den USA von offizieller Seite... nichts. Und das, obwohl Meriams Ehemann die US-Staatsbürgerschaft besitzt. Ich hoffe ja immer noch, dass die diplomatischen Kanäle im "Geheimen" arbeiten, aber so recht daran glauben mag ich nicht.
Wir können von uns aus hier nur dafür sorgen, dass Meriam nicht vergessen wird. Und immer und immer wieder darum bitten, sich an den diversen Aktionen im Internet zu beteiligen:
Amnesty International
Change.org
Facebook
Ach, nee, ich verkneife mir den Nachsatz doch nicht:
Falls jemand dies hier zufällig liest, der sich vielleicht gerade an den Schreibtisch setzen und an einer Weiterführung der gendergerechten Sprachbildung arbeiten wollte, da hätt' ich einen Vorschlag:
Ins Auto oder in die Bahn setzen, paar gute FreundInnen mitnehmen, nach Berlin fahren, auf den Kurfürstendamm, und dort eine Spontandemo für Frauenrechte und Religionsfreiheit vor der sudanesischen Botschaft veranstalten. Ihr würdet eure Zeit glatt mal mit etwas Sinnvollem verbringen. (Und wenn ihr euch dazu nicht aufraffen könnt: Vielleicht wenigstens 'ne Email hinschicken?)
Ich mein' ja mal nur.
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