Samstag, 16. September 2017

Einige persönliche Worte - zur AfD und anderem Gedöns

Zu Anfang schiebe ich die AfD, wohin sie gehört: Auf die hinteren Ränge.

Stattdessen möchte ich mich erst einmal zu Facebook und den dortigen Freundschaften erklären:

Befreunden und "entfreunden" - bei Facebook ist beides nur einen Mausklick entfernt. So sammelt man Freunde und so "verliert" man sie wieder. Bei mir sind es derzeit 105 an der Zahl. Im Gegensatz zu vielen anderen Facebooknutzern stelle ich allerdings mit einem Blick auf diese Liste zufrieden fest, dass ich immer noch gut 2/3 dieser Menschen persönlich kenne.

Und nun möge mir das restliche knappe Drittel verzeihen, wenn ich feststelle, dass sie - auch wenn Facebook das anders sehen mag - für mich nur mehr oder weniger gute Bekannte sind, denn um einen Menschen "Freund" zu nennen, muss ich ihm wenigstens einmal die Hand geschüttelt und eine Tasse Kaffee mit ihm oder ihr getrunken haben. Ich glaube aber, niemand, der ein bisschen rational an die ganze Facebook-Geschichte herangeht, wird mir diese Unterscheidung übelnehmen.

Nun habe ich mir gerade meine Facebook-Freunde in der Liste angesehen und dabei festgestellt - wieder hochzufrieden - dass ich niemanden sehe, von dem ich weiß (oder es vermuten müsste), dass es sich um einen potentiellen AfD-Wähler handeln könnte. Es sind im Gegenteil viele darunter, die - auch gerade WEIL sie praktizierend christlich/katholisch sind - ihre Ablehnung der AfD offen und vehement kundtun und dabei in so manchen Diskussionen heftigen und teils bösartigen "Gegenwind" hinnehmen.

Bei meinen Bekannten sieht es anders aus. Da mag es einige "Ausreißer" geben, was die AfD angeht. Einer z.B. schrieb mir kürzlich auf meinen letzten Blogbeitrag zur AfD als Kommentar
"Ehrlich gesagt sehe ich keine Alternative,als die Deppen zu wählen."
Soll ich ihn deshalb nun "entfreunden", oder verbal auf ihn losgehen? Wie ich im gleichen Thread einem anderen Kommentator schrieb, haben wir in Deutschland Denk-, Rede- und Wahlfreiheit, also möge jeder nach seinem Gewissen wählen.
Es gibt zwei Gründe für mich, diesen Menschen nicht zu entfreunden:

a) Er hat offen und ehrlich seine Meinung gesagt. Das muss ich akzeptieren, anerkennen und aushalten. Weiß ich, wie viele Menschen mir im realen Leben begegnen, die sich mit einem empörten "Na, ich doch nicht!" gegen die AfD aussprechen - nur, um allein in der Wahlkabine dann ihr Kreuzlein ganz rechts zu setzen?

b) Ich möchte keine virtuelle Filterblase. Ich möchte mein virtuelles Umfeld nicht solcherart sortieren, dass nur noch Anhänger meiner Meinung vertreten sind. Das geht im realen Leben nicht, und man sollte es sich im virtuellen Pendant auch nicht leisten. Wenn sich die eigene Meinung nicht gelegentlich am Anderen reibt, auf welchen Prüfstand soll ich sie dann stellen?

Tja, und nun kommt das Aber.

Es gibt immer ein Aber, das wisst ihr doch.

ABER es gibt eine Ausnahme, die ich nicht tolerieren möchte.

Ich sagte eben, dass viele meiner Facebook-Freunde gerade auch WEGEN ihres Glaubens die AfD vehement und offen ablehnen.

Ebenso habe ich nun aber erlebt, wie unter meinen Facebook-Bekannten versucht wurde, eine Unterstützung der AfD nicht etwa TROTZ ihres Glaubens zu proklamieren (also im Sinne von "Ich dürfte als Christ zwar eigentlich nicht, aber..."), sondern wie jemand die AfD gerade WEGEN seines christlichen Glaubens als wählbar deklariert.

Das geht gar nicht!

Wer bis heute noch immer nicht begriffen hat, dass wie Trump in den USA auch die AfD in Deutschland mit dem Aufgreifen "christlicher Themen" nichts als die Stärkung der eigenen Macht im Sinn hat, wer bis heute - gerade in Deutschland, und gerade vor unserem geschichtlichen Hintergrund - nicht verstanden hat, dass hier Christen missbraucht werden sollen, indem man sie glauben macht, hier wäre endlich jemand aufrichtig an ihren Anliegen interessiert, und wer bis heute nicht wahrhaben will, dass sowohl Trump als auch die Parteibosse der AfD nichts weniger interessiert als die vielzitierten christlichen Werte (es sei denn, es dient dem eigenen Vorteil), ja, wer das alles bis heute noch nicht mitbekommen hat, dem ist, so scheint es, schlicht nicht zu helfen.

Wer sich von diesen Leuten missbrauchen und ausnutzen lassen will, der mag es tun; ich werde es nicht ändern können.

Wer diese Entscheidung jedoch mit dem Satz "WEIL ich Christ bin..." zu rechtfertigen sucht, der ist schneller von meiner "Freundes"Liste verschwunden als er oder sie "Amen." sagen kann.

Ich habe fertig.

Mittwoch, 13. September 2017

Wählt die AfD!

Wählt die 

Alternative für Deppen

Deppen aller (Bundes-)Länder, vereinigt euch! 


Ich habe mich mal ein wenig mit der AfD beschäftigt, und ich muss es einfach zugeben:

Es ist wirklich für jeden Deppen etwas dabei!

Kompliment!


"Hol dir dein Land zurück" heißt es bräsig auf der Startseite der AfD.
"Ja, war es denn weg?", frage ich mich. Und: "Soll ich es wirklich zurückholen - vielleicht ist das Wetter da, wo es jetzt ist, ja besser?"


"Wir sprechen für Sie" lautet der nächste Einblender.
Ich erst so: "Och nöööö." 
Und dann weiter: "Aber was so ein richtiger Depp ist, der braucht halt jemanden, der für ihn denkt... äh... spricht."


"Wir wirken für Deutschland" ist dagegen schon richtig gut.
Irgendwie wirken wir ja alle, nichwahrnich?
Der eine klug.
Der andere weniger...

Na, und dann das Parteiprogramm! Aber Holla die Waldfee! Die können wirklich Inhalt, diese Leute.

Mal so rausgepickt aus der Rubrik "Bildung/Schule":
"Wir fordern die Abkehr von geschwätziger Kompetenzorientierung und die Rückkehr zur Vermittlung des Fachwissens als zentrales Anliegen der Schule."
"Geschwätzige Kompetenzorientierung" - sagen Sie das 3x schnell hintereinander, da wird Ihnen aber ganz anders!

Und doch.... und doch.... Muss man sich Sorgen machen um die AfD? Darum, dass ihnen die Deppen... äh... will sagen: die Wähler ausgehen?

Frauen z.B. kommen im ganzen großen Parteiprogramm der AfD überhaupt nicht vor - es sei denn als Ehefrau und/oder Mutter. Frau im Beruf, mit Karriere und so - mit solchem Gedöns gibt man sich hier gar nicht erst ab.

Christen kommen nur als gedachte, aber nicht namentlich erwähnte Masse vor, wenn von der "Rettung des Abendlandes" die Rede ist - ach ja, und wenn es darum geht, das urchristlichste aller Gebete von einem Parteisprecher auf dessen Facebookseite zu einem recht unwitzigen "Merkelunser" umgedichtet zu finden. Und gerade unter ihnen hatte man doch auf Walfang gehen wollen. Irgendwie dumm gelaufen.

"Den Euro in Deutschland abschaffen und raus aus dem Euroraum!", sagt die AfD. So von wegen  Ankurbelns der darniederliegenden deutschen Wirtschaft. Was? Wie? Die liegt gar nicht darnieder? Der geht's blendend? Das ist jetzt aber blöd.

So langsam muss es an die Substanz gehen. Da bleibt doch kein Wähler mehr übrig.

Bitte? Ah, ach so, ja, stimmt:
Deppen sind Deppen, weil sie Deppertes tun.
Also dann, ihr Deppen, wählt eure Partei! 
Wählt
 Alternative für Deppen! 
Wählt AfD!

 (Vielleicht haben wir ja Glück und ihr verirrt euch auf dem Weg ins Wahllokal und macht stattdessen einen Abstecher in die Kneipe. Am Stammtisch seid ihr ohnehin viel besser aufgehoben.)

Sonntag, 3. September 2017

Das Kreuz mit Lidl und den Streichhölzern


Der Drogeriediscounter "DM" verkauft Streichhölzer mit Gebrauchsanweisung, inklusive Schemazeichnung und korrektem Zündwinkel:


(Dabei wissen wir doch alle, dass ein Streichholz, welches auf der Zündfläche den perfekten 40°-Winkel um mehr als die erlaubte Toleranz von 3,75° über- oder unterschreitet, die vorgezogene Apokalypse auslösen würde.)

Der Discounter Lidl dagegen entfernt die Kreuze auf dem Kirchendach der griechischen Stadt Santorini. Nun ja, nicht in echt, aber auf den Abbildungen zu den Produkten seiner "Griechischen Woche". (HIER ein Artikel zum Thema.) Auf Nachfragen die Erklärung von Lidl:
"Damit wollen wir unsere Neutralität unterstreichen."
Was haben "DM" und Lidl nun gemeinsam? Beide halten ihre Kunden offensichtlich für komplette Volltrottel.

Es fällt mir allerdings schwer, mich aufzuregen - einfach, weil besonders die Lidl-Aktion so UNGLAUBLICH dämlich ist. Von der nachgereichten "Erklärung" mal ganz zu schweigen.

Manch einer teilt im Internet derzeit Boykottaufrufe gegen Lidl. Kann man machen. Aber ich sag' mir halt so: Wenn ich jede Ladenkette und jede Herstellerfirma boykottieren wollte, in deren Leitungsetage wenigstens ein kleines Arschloch mitspielen darf, wäre ich längst verhungert und verdurstet.

Andere Möglichkeit: Mich auf der Empörungswelle reitend am Shitstorm in den diversen Kommentarspalten beteiligen und nach Herzenslust abschimpfen. Auch hier: Kann man machen. Dann sollte man sich aber vorher ansehen, wer bzw. was sich dort so tummelt. Sagen wir mal so: Meiner persönlichen Erfahrung nach ist die Extreme, mit der ein Mensch sich dem Rand zuneigt (rechts oder links sei dabei einerlei) umgekehrt proportional zu seiner Fähigkeit, die deutsche Grammatik und Orthographie korrekt anzuwenden. Schon allein deswegen sind besagte Kommentarspalten nur schwer zu ertragen.

Für mich gibt es nur eine Lösung, wie ich damit umgehen möchte:

Gnadenloses, schallendes Gelächter!

Den Blödsinn posten, mit Bildchen und Erklärung, aber nicht in "heller Empörung", sondern mit einem
"Meine Güte, was sind die dämlich!"
Shitstorm oder Boykott mögen beim Empfänger ein Gefühl stolzen Arschbackenzusammenkneifens erzeugen.

Lächerlichkeit ist eher peinliche Inkontinez mit gelben Streifen.