Freitag, 29. Juli 2016

Das Bibeldorf Rietberg - Fotos, Erfahrungen, und ein wenig Werbung!




Willkommen im Bibeldorf Rietberg

Hierher hatte es eine Freundin und mich in der letzten Woche an einem heißen Nachmittag verschlagen, an dem wir für eine Weile vor dem Paderborner Libori-Trubel Reißaus nehmen wollten.

Was hat es damit auf sich?

Dazu gebe ich euch erst einmal den Link zur Website des Bibeldorfes:

Und wozu soll das gut sein? Hierzu ein Zitat aus der Website:
Biblische Geschichten und historische Hintergründe sind ganz offensichtlich eher unbekannt. Vielerorts wird das mangelnde Basiswissen zu religiösen Sachverhalten durch Lehrende in Schule und Gemeinde beklagt. Traditionsabbrüche, familiäre Unorientiertheit, Desinteresse... und unzählige Aspekte gehören in den argumentativen Bereich, um zu verstehen, warum dies so ist.
Hier geht es also einerseits um das direkte "Erleben" der Bibel durch Einzelbesucher, Familien, sowie ganzen Schulklassen, andererseits um die Fortbildung von Lehrern und Studierenden.

Die Initiatoren des Bibeldorfes, das Ehepaar Fricke, befanden sich zur Zeit unseres Besuches in Israel, noch dazu sind wir ja mitten in den Sommerschulferien. Es waren also nur vier Personen, die sich an diesem Nachmittag im Bibeldorf einfanden. Trotzdem erklärte sich eine der dort - ehrenamtlich! - arbeitenden jungen Leute gerne zu einer kleinen, sehr interessanten Führung bereit.

Wir lernten anhand von Anschauungsmaterial, wie zeit- und arbeitsaufwändig es vor 2.000 Jahren war, Brot herzustellen. Man erklärte uns im Inneren eines fast originalgetreu nachgebauten Zeltes, weshalb die Herstellung der Zeltplanen aus Ziegenhaar diese besonders effektiv machten. 

Man zeigte uns eine künstlich hergestellte Ausgrabungsstätte, an der z.B. Schulklassen einmal handfest die Erfahrung machen können, dass die "Jagd" nach archäologischen Artefakten eher wenig mit Indiana Jones zu tun hat.

Unsere kleine Gruppe hat an diesem Nachmittag natürlich nur geschaut und zugehört (das allerdings mit großem Interesse). Für Schulklassen und andere Gruppen, die mit Anmeldung ins Bibeldorf kommen, sieht die Erfahrung wesentlich praktischer aus und wird das Leben in einem Dorf vor 2.000 Jahren wirklich (be)greifbar, denn hier können sich die Besucher tatsächlich in den verschiedenen Handwerken jener Zeit versuchen.

Ausklingen ließen wir den Besuch im kleinen Café, bei Kaffee, Tee und Keksen, und fühlten uns nach diesem Nachmittag  angenehm "geerdet".

Fazit: Empfehlenswert für den spontanen Einzelbesuch ebenso wie für einen Familienausflug, und als Klassenausflug sowieso.

Nicht zu vergessen die "Specials": 
Ein orientalischer Adventsbasar
Ein Passionsspiel an Karfreitag
Der am 11. September für dieses Jahr letzte Lebendige Museumstag "living history"

Zum Schluss: Lasst Bilder sprechen! 













Die Kornmühle im Vordergrund...


...die Brotbackform im Hintergrund. (hierauf wurde das Fladenbrot gebacken)


Die besagte Zeltplane aus Ziegenhaar:


Die "Ausgrabungsstätte":












Auch wenn aufgrund der Sommerferien wenig "Personal" vor Ort war, so war das Bibeldorf doch anderweitig mit Mensch und Tier gut bevölkert:















Viel Spaß bei eurem Besuch, zu dem ich euch hoffentlich anregen konnte!

Donnerstag, 28. Juli 2016

Erdogan und der Postillon

Kennt ihr den Postillon? Eine Nachrichtenagentur, die im Internet seit 1845 ehrliche Nachrichten unabhängig und schnell unters Volk bringt.

Naja, oder so ähnlich.

Fakt ist aber, dass der Postillon in der Türkei abgeschafft wurde. Also, jetzt nicht, weil der Wirre vom Bosporus ohnehin alle freien Medien im Land gerade abschaltet/schließt/verbietet, und Journalisten die Gefängnisse bevölkern. Aber Grundidee des Postillons ist es ja, die Menschen mit aberwitzigen Nachrichten zum Lachen zu bringen. Und darin wird er mittlerweile vom türkischen Kais... äh... Präsidenten um Längen geschlagen.

Heute dann die Meldung: Erdogan verlangt von der deutschen Regierung die Auslieferung von Gülen-Anhängern (unter ihnen auch Richter und Anwälte), die sich derzeit in Deutschland aufhielten.

Und ich denk' mir halt so:
Darauf kann es eigentlich nur eine Antwort geben:

Doch dann denk' ich mir:
Nee, kannste so nicht bringen.
Okay, gut, ICH kann das so bringen - aber mich hat Big E. ja auch gar nicht gefragt. Weil ich in der Sache nichts zu sagen habe.

Da fragt man sich ja gerade, wer von uns beiden da im Moment mehr Glück hat...

Aber ernsthaft: Nein, so kann unsere Regierung, so kann die Kanzlerin natürlich nicht antworten.

Der nächste Wunsch zum Thema war, da jetzt ein "Nein, auf keinen Fall!" zu hören.

Stattdessen lese ich hier:
Zu entsprechenden Forderungen sagte sie am Donnerstag vor Journalisten in Berlin, Deutschland sei dabei "an die rechtsstaatlichen Verfahren gebunden". "Da müssen wir den rechtsstaatlichen Prinzipien folgen."
Da hat sie Recht.

Irgendwie jedenfalls. Weil, von rechtsstaatlicher Seite, ganz klar ist, dass nicht in ein Land ausgeliefert werden darf, in dem gefoltert wird, und in dem die Menschenrechte konsequent und im Galopp abgeschafft werden. Oder anders gesagt - wie es kürzlich ein Erdow... äh... Erdogan-Anhänger hier in Deutschland so trefflich zum Ausdruck brachte:
"Menschenrechte nur für Regierungsanhänger!"
Und wenn doch....? Ich mag es gar nicht aussprechen.

Was wäre, wenn Erdow... äh... Erdogan strafrechtliche Vorwürfe anderer Art gegen die hier lebenden Gülen-Anhänger konstruiert (eine von Unrechtsregimes in aller Welt gerne genutze Spielart, um Gegenspieler im Ausland habhaft zu werden), und was wäre, wenn unsere Regierung dann ganz rechtsstaatlich ausliefert?

Was wäre, wenn unsere rechtsstaatlichen Verfahren keine Beweise für die Menschrechtsverletzungen in der Türkei finden (wollten), die ausreichten, eine Auslieferung abzulehnen?

Ja, was wäre, wenn...

Das ist eine Spielart, die mir im Kopf herumgeht, heute Abend, und die mich zutiefst beunruhigt.

Colmar


Ein Tagesausflug nach Colmar

(Wie immer: Meine Fotos sind in hoher Auflösung eingestellt. Es lohnt also, sie zur Vergrößerung anzuklicken.)

Ein bekannter Touristenmagnet sind das Museum Unterlinden und sein Isenheimer Altar.

Deshalb ist es eine gute Idee, den Museumsbesuch auf den frühen Morgen zu legen, um den Touristenbussen zu entgehen. 

Der älteste Teil des Museums befindet sich in einem ehemaligen Kloster, und der Weg zum Isenheimer Altar führt durch den dortigen Kreuzgang:












Der Isenheimer Altar:
(Ich spare mir weitere Kommentare und lasse Bilder sprechen)
























Das Museum zeigt aber auch "Gebrauchsgegenstände" aus früheren Zeiten:








Ein Bodenmosaik aus dem 3. Jhd.:









Eine Braut erhält letzte Ermahnungen:





Die Schäferin hat mich fasziniert...


während "das hier" mir wieder zeigt, dass ich bei so mancher Moderner Kunst einfach immer Banause bleiben werde:


Einige Ansichten aus St. Martin:












Und jetzt folgt mir einfach durch die Stadtansichten Colmars:




















Klein-Venedig:











Champs de Mars:












Ein Stilleben zum Abschluss: