Freitag, 27. Juni 2014

Mapapus

sind keine afrikanischen Fetische. Wobei... "Fetisch"....

Naja, jedenfalls lese ich heute in einer Zeitschrift, dass sich hinter "Mapapu" eine Mama-Papa-Puppe verbirgt. Diese Puppen werden aus Mamas und/oder Papas Lieblings-T-Shirt genäht. Als Seelentröster. Weil die Mama oder der Papa die Familie verlassen hat und jetzt mit der neuen Familie am anderen Ende von Deutschland lebt, und das Kind jetzt zeitgleich mit diesem Verlust und mit der eigenen, neuen Patchworkfamilie klarkommen muss.

Die Familiensituation der Erfinderin war da ausschlaggebend:

In Tostedt lebend, der Vater ihres Sohnes lebt in Hamburg. Die Mutter der Tochter des neuen Ehemannes lebt mit Mama in Berlin. Beide Kinder pendeln ständig zwischen den Eltern hin und her. Ach ja, zwei eigene, neue Kinder hat man in Tostedt inzwischen auch.
"Da wurde es für die älteren noch komplizerter."
sagt die Mama. Also hat sie - zum Glück sei der Ex-Partner einverstanden gewesen - flugs aus je einem Lieblings-T-Shirt von Mama und Papa eine Mapapu genäht . Für ihren Sohn. Das habe sie Überwindung gekostet - also, das Anfassen vom T-Shirt des Ex. Aber
"...es galt, ganz bei den Bedürfnissen des Kindes zu sein und dafür eigene Widerstände zurückzunehmen."
Ach. Das hätt' ich jetzt nicht gedacht. Also, dass man sowas kann, so als Mutter, mit Kind und so.

Das Töchterchen der Ex-Frau ihres Jetzt-Ehemanns wollte natürlich sofort auch eine Mapapu.

Die Mapapu sollte übrigens aus getragenen und bekannten Kleidungsstücken genäht werden. Weil
"...durch den Geruch ist Leben drin."
Die beiden Erfinder - also die Frau vom Ex-Mann in Hamburg, wo ihr Sohn hinpendelt, und der Mann von der Ex-Frau in Berlin, zu dem deren Tochter pendelt - haben übrigens inzwischen ein Unternehmen gegründet und stellen kommerziell Mapapus her.

Schöne Neue Welt.

PS: Ich will nicht unterschlagen, dass Mapapus inzwischen auch zur Trauerbewältigung eingesetzt werden, bei Kindern, die einen Elternteil durch den Tod verloren haben. Aber das ist eine andere Geschichte, und die war nicht ausschlaggebend für die Erfindung der Mapapus.

1 Kommentar:

  1. Man kann einen Menschen nicht mit einer Puppe ersetzen, dann wäre ein Foto bestimmt viel besser, oder sie könnten gleich ein T-Shirt beim Kind lassen....komische Idee, wäre nichts für mich.

    Luzia

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