Mittwoch, 23. Juli 2014

Noch ein Tag...

Vorab etwas zu meinen Posts in dieser Romwoche, und zwar aus Gründen:
Ich bin mir bewusst, dass meine Beiträge vermeintlich einige Rechtschreibfehler enthalten (falsch angewendete Bindestriche, Umlaute etc.), aber ich schreibe dies auf einer digitalen Tastatur,  und obwohl sie auf "deutsch" eingestellt ist, macht sie manchmal partout nicht das, was ich will, und dann muss ich mir leider ein paar nicht ganz korrekte Brücken bauen.Was ja wiederum zu Rom bzw. dem Vatikan passt.Das Brückenbauen,  nicht das Inkorrekte.

Naja, Hilfe wird sich finden.

Dann gab es gestern "Kritik", weil ich nur zwei Kirchen an einem ganzen Tag besichtigt hatte. (Das mit der Kritik ist natürlich ein Scherz.) Ich will's nur kurz mal aufgreifen, weil: einmal fällt man hier tatsächlich (ich hätte es nicht geglaubt) von einer Kirche in die nächste,  und ich will nicht damit langweilen, hier Strichlisten zu führen.  Und andererseits gibt es *find* Grenzen dafür,  wie viel Kultur man an einem Tag mit Genuss erleben kann, ohne abzustumpfen vor den Schönheiten.

So, und was gibt es sonst?

Heiß war es heute wieder. Aber noch angenehm zu ertragen. An den 500 - 600 Trattorie und Cafés gibt es zur Abkühlung eine geniale Sache: Da wird aus Ventilatoren oder Anlagen in den Sonnenschirmen auf die Gäste ein feiner Spruehnebel geblasen. Wie gesagt, zur Abkühlung genial. Hat man allerdings, so wie ich, Haare, die bei Feuchtigkeit dazu neigen,  explosionsartig ihr Volumen zu verdreifachen, sollte man dem aus dem Wege gehen.

Was mich hier immer noch irritiert, sind die Preise.  Ich erklär' das mal an einem Beispiel: Heute war ich u.a. auf und in der "Schreibmaschine", wie die Römer das monumentale Denkmal für Vittorio Emanuele II nennen, den ersten König Italiens nach der Wiedervereinigung. Auch das Ehrenmal für den unbekannten Soldaten gibt es dort, sowie im Inneren derzeit eine sehr interessante Ausstellung zum 1. Weltkrieg. Man kann dann auch noch weitere Stufen hochsteigen (wo in Rom könnte man das nicht *seufz* - aber die MUSSTEN ihre Stadt ja auch unbedingt auf lauter Hügeln bauen), und dann gelangte man auf eine Galerie, von der man einen Ausblick auf Rom hat... das lässt sich kaum beschreiben. Und auf der Rückseite der Ausblick auf das Forum Romanum, bis hinüber zum Kolosseum.  Ja, und genau dort gibt es nun also eine Cafeteria, die einzige solche, mit Ausblick über... naja, ihr wisst schon. So, und jetzt mal Hand auf's Herz: Welche Preise hättet ihr dort erwartet? Klar: Abzocke pur; man lässt sich die Location bezahlen, plus Ausblick, plus Monopolstellung. Anders habe ich es bisher jedenfalls noch nirgends erlebt. Hier wird diese Erwartungshaltung aber enttäuscht: € 3,20 für einen guten Cappuccino UND einer Flasche Mineralwasser. Das bekomme ich zu dem Preis nicht mal in Gladbach auf der Hindenburgstr. Und das erlebe ich hier ständig,  auch auf den absoluten Touristenflecken.  Immer sind die Preise für Essen und Trinken moderat. So wie übrigens viele andere Dinge auch. Wie das zugeht, weiß ich nicht, aber ich finde das sehr sympathisch.

Ach ja, das Kolosseum... Gruppe Deutsche unterwegs, so zwischen 15 und 18. Sie, zum Bau des Kolosseums: "Da war doch Mittelalter."

Okaaaaaay.... dass unsere Schulentscheider in NRW (von der Sprachmelodie kam sie daher) Fächer wie Religion und Musik für verzichtbar halten, war mir ja bekannt, aber wann wurde Geschichte gestrichen?

Komisch, erst musste alles immer kleiner und schlanker und leichter werden auf dem Handymarkt, damit alles gut in die Tasche passte, und was ist jetzt? Die Leute rennen mit ihren Tablets durch die Straßen.  Gesichter siehst du kaum noch, weil jeder fotografierend hinter seinem Tablet verschwindet. Verrückte Welt. Nett wie ich nun mal bin, bin ich anfangs noch ständig stehengeblieben, wenn die Leute, an denen ich vorbei wollte, zu fotografieren schienen (mit Handy oder Tablet). Aber dann fiel mir auf: die fotografierten alle sich selbst - machten also sogenannte Selfies. Mit der jeweiligen Sehenswürdigkeit im Hintergrund. Beweisfoto sozusagen. Ich hab da immer Kopfkino: ich sehe, wie die sich zu Hause vor dem Spiegel ihre Selfies ansehen und zu ihrem Spiegelbild sagen "gut schauen wir aus, was?".

Ach ja, zwei perfekte Mitbrinsel aus Rom habe ich auch entdeckt. Problem waren die Nullen. Davon hatten sie nämlich zu viele. Ja, mein Geschmack und mein Geldbeutel waren immer schon unvereinbare Größen.

Fur morgen steht noch ein ausgiebiger Bummel durch Trastevere auf dem Programm. Aber auch noch mal ein frühes Aufstehen, denn ich möchte unbedingt St.Peter noch mal um 7 Uhr ganz für mich haben.

Nacht.

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