Mittwoch, 28. Mai 2014

Himmelfahrt - war was?

Mir wurde heute mehrmals ein schöner Feiertag gewünscht, und einmal ein "schöner Vatertag" (sic). Ist ja auch ok - "Schöne Himmelfahrt" klänge doch etwas seltsam. Wobei - als Wunsch auch wieder nicht zu verachten.

"Och, nööö, muss das jetzt sein?", denkt man. Muss es nicht. Denkt sich so ja sogar schon meine kleine Kirche hier bei mir im Viertel: Da findet Himmelfahrt morgen jedenfalls nicht statt. Oder genauer: Da findet morgen gar nichts statt. "Himmelfahrt - war was?" Wohl eher nicht.

"Isso", sagen wir hier. Und zucken die Achseln.

Ich stelle mir deshalb lieber mal selber die Frage: Wie ist das denn nun mit dem Fest "Himmelfahrt"? Ist mir das wichtig?

Wir Katholen sind ja merkwürdig mit unseren Feiertagen: Einer geht nicht ohne den anderen. Einer führt hin zum anderen. Ohne Weihnachten kein Ostern. Ohne Ostern keine Himmelfahrt. Ohne Himmelfahrt kein Pfingsten.

Und da denke ich mir gerade: Ohne Pfingsten wären wir hier unten doch arg alleine. Weil: kein Heiliger Geist.

Okaaaay, da mag man nun fragen: Brauche ich den denn? Oder auch: Was ist "das" denn überhaupt - Heiliger Geist?

Unser Gewissen vielleicht?

Oder dieses Bild von früher, von einem, der dich "wie am Schnürchen" durch's Leben führt?

Sozusagen ein himmlisches Gesetzbuch, oder ein süßliches Schutzengelchen?

Da bleibe ich mal ganz Niederrheiner und sage: "Näh!"

Eher so:

Vielleicht nehme ich "ihn" wahr, wenn ich einen dieser seltenen Momente erlebe, in denen ich wie "aus heiterem Himmel" von außen auf mein Leben oder eine bestimmte Handlung blicke und sehe "da läuft aber was falsch" und ein-sehe "das musst du ändern".

Und vielleicht nehme ich "ihn" auch in einer Extremsituatin wahr, wenn ich denke, es geht nicht mehr, oder zu dem Problem gibt's keine Lösung - und dann sind, sozusagen "aus dem Nichts", plötzlich doch die Kraft, die Lösung, die richtigen Worte da.

Der Geist als mein persönlicher Beistand, der mir ab und an notwendig die Augen öffnet und mir, je nach Situation und Verfasstheit, entweder den nötigen Tritt in den, tschuldigung, Hintern oder die Zuversicht schenkende Umarmung oder aber das Portiönchen Weisheit gibt - woran es nun gerade mangelt.

Schöne Vorstellung. Hin auf Pfingsten eben. Ohne "Himmelfahrt" aber eben nicht.

4 Kommentare:

  1. Das hast du schön geschrieben Heike. Mir ging heute auch einiges dazu durch den Kopf, ich dachte mir, die armen Jünger waren bestimmt total traurig, unsicher und ängstlich, als Jesus sagte er würde nun gehen, ob sie sich vorstellen konnten, was für einen Beistand ihnen Jesus versprochen hatte....ich denke bis der Hl. Geist kam fühlten sie sich total fertig, also eigentlich kein guter Tag für die Jünger, aber umso schöner für uns ;-)

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  2. Himmelfahrt heute in meinem Umfeld:
    Mein Kollege aus Oberschwaben: feiert ihr morgen auf dem Berg?
    Ja, kla Bittprozessionen. - Kollege: war immer ein Highlight in meiner Ministranten Zeit. Meine Kinder halten noch keinen ganzen Gottesdienst durch... aber draußen, das ist faszinierend. Wie war es bei deinem Sohn in dem Alter? - der hielt auch erst ab der ersten Klasse einen ganzen Godi aus und jetzt ist er mit Feuereifer dabei. Aber Christi Himmelfahr auf dem Berg fand er spannend. Da hat ihn immer der Opa mitgenommen. Dann hat mein Kollege sehr tiefgründig von seiner Ministranten Zeit erzählt -Fazit er wird morgen mit seiner Famili Christi Himmelfahrt feiern wollen.
    -Was bewirkt wohl solche Gespräche? - der Heilige Geist -
    Ich bezweifle, dass wir im Süden anders sind -ohne den Bestand ginge das nicht

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  3. Liebe Heike, gern gelesen. Spricht mich an. Regt zum Nachdenken an. Ich liebe dieses Fest. - Leider kann man mit nicht so guten Augen den Text auf dunklem Blau sehr schlecht lesen. Lässt sich das ändern? Ihnen und uns allen ein frohes Fest.

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  4. Schrift vergrößert, Hintergrund erhellt. :-)

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