Donnerstag, 11. Juni 2020

Keine Gegenrede bei Doktor Spitzbart




Durch eine inzwischen nicht mehr existierende Freundschaft wurde ich auf die Facebookseite des in Österreich lebenden Deutschen Michael Spitzbart aufmerksam, der dort fast täglich seine neuesten medizinischen Erkenntnisse darlegt.

Ich habe mich bei diversen Besuchen dieser Seite immer wieder gewundert, dass es in den Kommentarspalten aber auch so gar keine kritische Stimme gab, waren doch viele seiner geäußerten Ansichten freundlich ausgedrückt als kontrovers einzustufen.

Seit heute kenne ich den Grund.

Heute sah ich einen neuen Beitrag des Doktors, der einen Bogen spann vom Thema "krebserregendes Glyphosat" hin zu einer möglichen mRNA-Impfung gegen Covid-19, der jeder Schwindelambulanz zur Ehre gereicht hätte.

Wobei der Herr Doktor zum Ende seines Beitrages eine schlaue Einschränkung einfügte:
"Achtung: ich kann nicht sagen, dass die Impfung Krebs auslösen wird. Genauso wenig können die Befürworter behaupten, dass sie KEINEN Krebs auslöst."
Ebensogut könnte er sagen:
"Achtung: Ich kann nicht sagen, dass logisches Denken Kopfschmerzen auslösen wird. Genauso wenig können die Befürworter behaupten, dass es KEINE Kopfschmerzen auslöst."

Ich konnte nicht widerstehen und kommentierte dort heute, indem ich seinen Beitrag eine demagogische Volte nannte, mit der er in seinem Beitrag eine hanebüchene Wendung vom Thema  Glyphosat weg und hin zu einem bisher noch nicht einmal existierenden Impfstoff mache, um diesen weiterhin zu diskreditieren.

Nach einer Stunde war mein Kommentar gelöscht und ich für weitere Kommentare auf der Seite gesperrt. 

Nun ist klar, weshalb auf des Doktors Seite nur Zustimmung und "HURRA!" zu seinen sicherlich wertvollen Beiträgen zu finden sind.

Donnerstag, 4. Juni 2020

Covid-19? - Es gibt schlimmere Viren.




Die Abstandsregeln gelten weiterhin, aber kaum jemand hält sich daran.

Maskenpflicht haben wir u.a. in den öffentlichen Verkehrsmitteln, aber kaum jemand hält sich daran.

Die neuen Ausbrüche in Berlin und Göttingen inklusive erneuter Schulschließungen lassen schon mal grüßen.  

Da ich kein Autofahrer bin, erledige ich meine Fahrten in die umliegenden Städte mit der Bahn.

Heute stieg ich in unsere Vorortbahn. An jeder Türe der große Anschlag:
"Ohne Maske? Draußen bleiben!"
Ich schaute mich um: Alle Fahrgäste in meiner Nähe waren ohne Gesichtsmaske unterwegs.

Ich nahm auch meine Maske ab, verstaute sie in meiner Tasche und setzte sie während der ganzen Fahrt nicht mehr auf.

Warum habe ich das getan? Etwa, weil ich zu den typischen Herdentieren "Wenn es alle machen, darf ich es auch!" gehöre?

Nein. Aber weil ich keine Lust mehr hatte, diese bodenlosen Egoisten zu schützen.

Meine Maske ist für mich kein Schutz - sie schützt nur die anderen. Und diese anderen sind nicht daran interessiert, mir den gleichen Schutz zukommen zu lassen.

Ja, ich gebe es zu:

In diesem Moment hatte ich ausreichend Wut und Unbarmherzigkeit in mir, zu denken:
"Ok, wenn ich das Virus gerade unerkannt mit mir herumtrage, dann verreckt doch daran! Selber Schuld."
Ich bin nicht stolz darauf, aber so war es.

Aber meine Wut hat sich auf die Falschen gerichtet. In diesem Zug saßen nur die Opfer.

Opfer?

Ja, die Opfer derjenigen, die ihnen in YouTube-Geschwurbel-Tutorials und Verschwörungs-Bla-Bla die Welt erklären:

Ärzte, die wissen, dass man nur genügend Vitamin-C Tabletten der eigentlichen verteufelten Pharmaindustrie einwerfen muss, um der "harmlosen Grippe" Paroli zu bieten.

Ein ehemaliger Fitness-Coach, der als einziger das große Geheimnis durchschaut hat, wie Bill Gates uns alle qua Zwangsimpfung Chips implantieren und gleichzeitig zugunsten der Pharmalobby so richtig krank machen will.

Ein veganer Koch, der in den bewaffneten Untergrund gehen will.

Hygiene-Demos, auf denen gegen die Einschränkung unserer Grundrechte demonstriert werden muss (die zu diesem Zeitpunkt bereits gelockert wurden, und die nebenbei nie auch nur annähernd die Ausmaße hatten, wie in vielen anderen Ländern Europas), um die Merkel-Diktatur abzuwehren, die uns allen sonst blüht.

Im Titel habe ich geschrieben: Es gibt schlimmere Viren.

Covid-19 kann den Körper angreifen.

Die Volksverhetzer und Berufsdemagogen, die Geldschneider und Selbstvermarkter aber - sie greifen Geist und Seele der Menschen an.

Nicht Covid-19, sondern sie sind die wahre Geißel unserer Gesellschaft! 

Und ich?
Ich hab.
Die Schnauze.
VOLL.

Montag, 1. Juni 2020

Das Catch-22 der Fake News



Letztens wurde auf Facebook auf spitzbärtigen und anderen Seiten kommentiert, die Bilder, die wir aus Italien und den USA zu sehen bekämen - aus überlasteten Kliniken, vom Abtransport Verstorbener durch Kolonnen aus Armeefahrzeugen, abgestellte Kühltransporter zur Lagerung der Leichen - sie alle seien Fake.

Es handele sich durchweg um den Versuch, die Weltbevölkerung in Angst zu halten.

Als Beweis wurde mehrfach ein Artikel aus dem Presseportal verlinkt. Das irritierte mich dann doch, da es sich hier um eine seriöse Nachrichtenquelle handelt.

Was war passiert?

Auf Facebook war von privater Seite ein Foto verbreitet worden. Darauf waren aufgereihte Särge zu sehen. Übertitelt würde der Beitrag mit "So schaut's in Italien aus".

Allerdings handelte es sich bei diesem Foto um eine 7 Jahre alte Aufnahme. Es zeigt die aufgereihten Särge ertrunkener Flüchtlinge in Lampedusa.

Noch einmal: Hierbei handelte es sich um einen privaten Beitrag, der leider "viral" ging. Irgendein armer Mensch, der ein wenig Aufmerksamkeit brauchte und dazu das Foto einer alten Tragödie benutzte, weil ihm die heutigen Fotos offensichtlich noch nicht ausreichend entsetzlich erschienen.

Resultat:

Die Fake News der einen Seite generierten die Fake News der anderen Seite.

Zwiespalt:

Klären wir über die Fake News der einen Seite auf, geben wir Wasser auf die Mühlen der anderen Seite.

Schweigen wir über die Fake News der einen Seite, unterstützen wir deren Fake News Maschinerie - und tun zusätzlich genau das, dessen uns die andere Seite anklagt.

Catch-22

Game over.