Donnerstag, 11. Februar 2016

Ein Rheinländer in Hamburg

Wenn ein Rheinländer nach Hamburg fährt.....

....dann macht er erst mal einen Spaziergang an der Alster...


...und wenn er von dort mit einem Hamburger telefoniert und auf die Frage "Wo bist du?" mit "An der Alster." antwortet, dann muss unser armer Rheinländer mit der Frage "An welcher?" rechnen! "Wie jetzt, ihr habt zwei davon?", fragt er verwirrt, um dann über Außen- und Binnenalster aufgeklärt zu werden.

Vom Alsterufer (der AUSSENalster) wird unser Rheinländer dann gleich mal die schöne Fassade des berühmtesten Hotels von Hamburg bewundern...


...dessen Innhof auch nicht von Pappe ist...


Alle wussten, dass das Kempinski die Dauer-Bleibe von "uns Udo" ist. 
Alle. Mit einer Ausnahme: Unser Rheinländer hatte keine Ahnung.


Das Atlantic ist schon eine Klasse für sich.  Es bietet z.B. einen abendlichen Service: Jemand kommt ins Zimmer und verstaut Tagesdecken- und Kissen, deckt das Bett auf, legt Hausschuhe und Pyjama zurecht, macht das Bad bereit und singt dem Gast noch ein Wiegenlied vor. (Ok, das Wiegenlied ist meine Erfindung.) Nur den Namen dieses Service, so möchte man anraten, sollte man überdenken: "Abdeck-Service" *grins*

 Dem Michel nähert man sich am besten aus der Ferne...


...denn ansonsten ist der Turm nur etappenweise aufs Bild zu bekommen:



Im Inneren erlebt unser Rheinländer eine katholische Vesper mit viel (kirchlicher) Prominenz, zum Ende der Ansgar-Woche. Der Michel ist übrigens eine evangelische Kirche, und der hl. Ansgar ein Heiliger, der auch von den Evangelen verehrt wird.

Schöne Häuser gibt es in der Stadt zuhauf:

Den Jungfernstieg besieht sich unser Rheinländer erst einmal "von oben", nämlich bei einer Tasse Tee in der Europa Passage. Im Februar ist das eine gute Idee.


Das Rathaus ist wirklich einer der schönsten Bauten der Stadt:



Zwar von Polizei bewacht, aber Touristen sind trotzdem Willkommen, sogar dann, wenn sie aus dem Rheinland kommen:



Ginge man an diesem Schild vorbei die Treppe hoch, käme man 
u.a. zur AFD-Fraktion Hamburgs. Aber das muss ja nun nicht sein.


Nicht DIESE Treppen!



Innenhof des Rathauses:


Die Trostbrücke mit dem hl. Ansgar darauf kann unser Rheinländer zu diesem Zeitpunkt gut gebrauchen...



...denn kurz darauf wird er mit der Skulptur "Prüfung" von Edith Breckwoldt konfrontiert, die sich an den Mauerresten der ehemaligen Hauptkirche St. Nikolai befindet. Mauerreste und der Turm wurden als Mahnmal erhalten, der Turm ist derzeit eingerüstet, da die Bausubstanz gesichert werden muss.




Wahrscheinlich wurden hier Annodunnemal tatsächlich auch "Heilkräuter" verkauft, aber die "Eilkräuter" passen vielleicht doch besser in unsere heutige Zeit?


Ja, und an dieser Brücke verschlägt es unseren Rheinländer nun in die "Speicherstadt". Dass man dort unbedingt hin muss, wenn man Hamburg besucht, hatte man ihm gesagt. Ehemalige Lagerhäuser? Nee, echt jetzt? Na gut, mal sehen, was es damit jetzt auf sich hat.


Noch ein kurzer Blick zurück auf eine schöne Häuserzeile:



Ja, aber... aber... aber hier steht ja alles unter Wasser! Kanäle, die nur per Bötchen befahren werden können. Wie? Man sagt hier nicht "Kanäle", sondern "Fleete"? ("Und es sind trotzdem Kanäle", murmelt unser Rheinländer leise vor sich hin.)



Aber die Speicherstadt hat unserem Rheinländer dann doch sehr gefallen. Trotz der vielen Kanäle... äh... Fleete. Es gibt hier vom Teppichhändler über diverse Museen, einer riesigen Modellbahnanlage (dem Miniatur Wunderland), Restaurants etc. sehr viel zu sehen und zu erleben. Unser Rheinländer, der leider nur wenige Tage in Hamburg ist, beschließt "Ja, da lohnt das Wiederkommen.".


Die Speicherstadt gehört zur HafenCity, wie auch dieser Teil:


Die nächsten Bilder nimmt unser Rheinländer auf, um das wohl unglaublichste seiner Hamburgreise festzuhalten: Blauer Himmel. Sonnenschein. Hatte man ihn doch gewarnt "Du fährst nach Hamburg? Im Februar? In Hamburg regnet es ständig, nie scheint dort die Sonne." Sogar die Hamburger glauben dieses Ammenmärchen. For the record: Unser Rheinländer hat in 3 Tagen nicht 1x mal einen Regenschirm gebraucht. (Geregnet hat es, wenn überhaupt, nur nachts.)




Irgendwann findet unser Rheinländer dann auch die "Lange Reihe", DIE Einkaufs- und Ausgehstraße im Viertel St. Georg. Er entdeckt einen Teeladen, den er gerne mit nach Hause nähme, das "Hamburger Kaufhaus", diverse Bioläden, Second-Hand-Läden, auch Klangschalen könnte man hier bekommen, Räucherstäbchen sowieso... und dann steht unser kleiner Rheinländer vor einem großen, exponierten Eckladen. Er schaut. Und wundert sich. Und schaut noch mal. Und plötzlich fällt es ihm ein: St. Georg! Hatte er nicht irgendwo gelesen, das sei DER Schwulen-Stadtteil Hamburgs? Nun, das erklärte zumindst die Angebotsbandbreite des betreffenden Ladens. Grinsend geht unser Rheinländer weiter.


Im nahegelegenen Mariendom macht er noch dieses Foto:


Und ein Bild der Rickmer Rickmers darf in seinem Album natürlich auch nicht fehlen:


Am Abreisetag noch rasch ein bisschen Alsterstimmung eingefangen:





Und vor der Abreise zu "Schweinske" im obersten Stockwerk des Wandelgangs im Hamburger Bahnhof - sehr zu empfehlen, mit selbstgebackenen Brötchen und uriger Gemütlichkeit. Da fühlt sich auch der Rheinländer gleich wie zu Hause.



2 Kommentare:

  1. Das ist schon lange ein Verbesserungsvorschlag von mir an den Lieben Gott: Es möge immer und überall so viel regnen, wie die Natur es braucht: Aber bitte nur nachts!

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  2. Danke für das Fotoalbum und den Reisebericht!

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