Soll ich Kommentare veröffentlichen, die klar aufzeigen, dass hier ein Mensch schreibt, der meinen Blog zwar liest, aber nichts von dem, was ich schreibe, verstehen kann oder will? Wo ist der Sinn?
Im vorliegenden Fall hatte ich in den letzten beiden Blogbeiträgen zu der völlig falsch und lügnerisch wiedergegebenen Predigt eines spanischen Bischofs geschrieben. Ich hatte die echte Predigt in meinem Blog verlinkt. Ich hatte den relevanten Teil daraus ins Deutsche übersetzt. Danach war klar: Alles Lüge! (Wer es nicht glaubt, darf es gerne in den beiden vorangegangenen Blogbeiträgen nachprüfen.)
Und nun wieder der Peter. Sein heutiger Kommentar begann so hoffnungsvoll:
"Heuchlerisch, jetzt auf dem Erzbischof rumzuhacken."Doch dann fuhr er fort:
"Er spricht nur in anerkennenswerter Ehrlichkeit aus, was die katholische Kirche an dem Punkt immer gedacht und gelehrt hat. [...] Da nützen auch keine winkeladvokatorischen hermeneutischen Klimmzüge, dass man das doch irgendwie anders, "differenzierter" verstehen müsse."Man möchte verzweifeln an solchen Zeitgenossen. Sollte ich irgendwann einmal einen Beitrag posten, der aus lauter süßen Katzenbildern besteht, finde ich wahrscheinlich in seinem Kommentar eine Abhandlung darüber, wie Katzen "im finsteren Mittelalter™" als angebliche Begleiter der Hexen von Kirchens verfolgt wurden.
Gibt es diese Hasser erst, seit es Social Media gibt, oder war man vorher einfach nur in der glücklichen Lage, sich seltener mit ihnen herumschlagen zu müssen?
Sie hassen eine bestimmte Institution - gerne die Kirche, allgemein, oder auch nur die katholische - oder eine bestimmte Menschengruppe, oder eine politische Richtung...
Nun ja, Hass ist nicht immer logisch. Ich z.B. habe eine tiefempfundene Abneigung gegen Spinnen. Mir ist bewusst, dass dies unlogisch ist, denn Spinnen - zumindest unsere westeuropäischen Varianten - sind völlig harmlos. Trotzdem werden wir wohl nie Freunde werden.
Bei diesen Menschen hat ihr Hass jedoch eine pathologische Sonderform angenommen, die sich in einer extremen Wahrnehmungsstörung ausdrückt:
Jede Meldung, jeder Einwand, jede Bemerkung, die der eigenen, vorgefassten und im Hirn felsenfest verankerten Meinung zuwiderläuft, wird entweder ausgeblendet oder in ihr Gegenteil verkehrt. Eine Diskussion ist auf diese Weise mit dem Erkrankten unmöglich geworden. So geduldig und ausführlich man auch versuchen mag, ihn auf seinen Irrtum aufmerksam zu machen, mit so viel Vehemenz wird sein Hirn ihn dazu bringen, sich die Ohren zuzuhalten und bei fest geschlossenen Augen laut gegen die Stimme der Vernunft anzuträllern.
Einer ganzen Herde dieser Spezies begegne ich derzeit in der Kommentarspalte des *hüstel* Humanistischen Pressedienstes, der seine Lügengeschichte über den Bischof weiterhin online stellt. Dort wimmelt es von Kotzsmileys und mehr oder weniger fantasievollen Anregungen, wie mit dem "Kinderficker" verfahren werden sollte. (Dass alle Bischöfe selbstverständlich Kinderficker sind, wird hier wohl einfach schon vorausgesetzt.) Mehrfach gab es Zwischenrufe (auch von mir), dass es sich hier um eine Lügengeschichte handelt, mit anhängigen Beweisen (Link zur Predigt, Link zu Übersetzungen etc.). Doch es ist, als wären diese kurzen Einschübe der Wahrheit und Vernunft für unsere wahrnehmungsgestörten Hasser unsichtbar. Ihnen wird nicht einmal widersprochen. Sie sind sozusagen einfach nicht passiert:
Weil«, so schließt er messerscharf,
»nicht sein kann, was nicht sein darf.«