Dienstag, 21. Oktober 2014

Probleme - wenn man keine hätte, müsste man sie erfinden.

"Wie gehts?"
"Ich kann nicht klagen."
"Ach, du Armer."

Gut, so eine Antwort würde man natürlich höchstens scherzeshalber geben, und auch dann nur, wenn man im Gegenüber ausreichend Intelligenz erwarten darf, um den eigenen Sarkasmus nicht als Perlen vor... naja, ihr wisst schon.

Aber was wären wir, ohne unsere Probleme? Langweiler. Denn wovon sollten wir ohne sie stundenlang und haarklein berichten, und worüber uns bei Facebook aufregen, oder womit unseren Blog füllen?

Und darum erkläre ich den heutigen Tag hiermit zum
TAG DER PROBLEME
Sie leben hoch! Hoch! HOCH! DREIMAL HOCH!  

Ach, und es gibt solch feine Probleme, mit denen Mensch und Menschin sich so herumschlagen:
  • Die Tierchen, Kalorien genannt, die nachts die Kleidung enger nähen. 
  • Das Wetter.
  • Freunde, von denen man/frau eines Tages feststellt, dass sie eigentlich nur Freunde sind, wenn man/frau gebraucht wird.
  • Das Wetter.
  • Zu erfahren, dass es lt. Deutscher Wirtschaftsnachrichten derzeit 386.000 Millionäre in Deutschland ist - und zu wissen, dass man/frau nie dazugehören wird.
  • Das Wetter.
  • Das Wissen "alles was ich mag, ist ungesund - alles was gesund ist, mag ich nicht" verinnerlicht zu haben.
  • Das Wetter.
  • Der gelegentlich auftauchende Gedanke "Wenn ich all das hätte, was ich eigentlich haben müsste, weil es mir zustünde, es zu haben, dann ginge es mir gut".
  • Die Firma...  der Chef...  das Wetter.
 Bestechend ist sie, die Vielfalt der Probleme. Und wer nun fragt, warum ich solche Dinge wie Erkältungen u.a. auslasse, dem sei erklärt: Frauen ignorieren sowas, Männer leiden daran. Bei beiden fällt es also nicht unter die Kategorie "Probleme".

Glücklich ist, wer einen Tag erwischt hat, an dem er seinen Problemen entgegenlachen kann wie alten Freunden, die zwar gelegentlich nerven, aber eben zum eigenen Leben dazugehören wie das Rülpsen zur Cola. Glücklicher noch, wer dies zur Grundhaltung gemacht hat.

Für alle anderen, und mir selbst, empfehle ich den Perspektivwechsel. Mir hat z.B. gestern der Blick auf ein Einzelschicksal geholfen:

Es wurde berichtet, dass ein pakistanisches Gericht das Todesurteil bestätigt hat, für eine seit 2010 (!!!) im Gefängnis sitzende Christin, Mutter von 4 Kindern, angezeigt von lieben (muslimischen) Nachbarinnen, gemäß eines in Pakistan geltenden Blasphemiegesetzes, nach dem sie Allah gelästert habe. Das Urteil wurde von im Gerichtssaal anwesenden islamischen "Geistlichen" mit Jubel aufgenommenen. Zugrunde liegt der Anzeige übrigens in Wirklichkeit ein Nachbarsstreit. Aber als Christ in islamischen Ländern bekommt das alte Sprichwort vom Frommsten,  der nicht in Frieden leben kenn, wenn es dem (muslimischen) Nachbarn nicht gefällt,  eine ganz andere "Qualität".

So, ihr Lieben, nachdem ihr mit dem Lesen des obigen Berichtes - so wie ich - eure Probleme wieder in die rechten Proportionen gesetzt habt, bleibt mir nur noch eins:

Bitte unterschreibt die Petition zur Freilassung von Asia Bibi und verhindert, dass ihre Kinder zu Waisen werden! Danke.

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