Der Wecker klingelt.
Ich verwünsche ihn und stehe ich auf.
Im Bad stelle ich fest: Das Wasser bleibt kalt.
Ich entscheide mich gegen das Duschen.
Ich mache Kaffee und suche die Nummer des Installateurs.
Dabei gieße ich zuviel Wasser auf den Filter.
Der Kaffee fließt munter den Schrank herunter.
Der Anruf geht vor.
Ich wähle die Nummer des Installateurs.
Kein Freizeichen.
Ich schaue auf das Telefon: Es ist tot.
Ich wische den Kaffee auf und rufe den Installateur mit dem Handy an.
Er würde mir gerne einen Termin geben, braucht aber den Auftrag der Hausverwaltung.
Ich rufe die Hausverwaltung an.
"Wir wertschätzen Ihren Anruf." - aber erst ab 9 Uhr.
Ich gehe zur Arbeit.
Eher zufällig treffen der Installateur und ich uns in meiner Mittagspause vor dem Haus.
Ein Bestandteil, klein wie ein halbes Streichholz, aber durchgerostet wie der VW meines Vaters findet sich in der Gastherme.
Das Ersatzteil muss bestellt werden.
Im Büro ein Telefonat mit einem Geschäftspartner.
Ein netter Mensch.
Nach einer halben Stunde mache ich in stiller Verzweiflung eine wüste Geste Richtung Telefon.
Ich erwische mit dem Ellbogen das vor mir stehende Wasserglas.
Es war gefüllt.
Wasser ergießt es sich über Tisch, Papiere und meinen Pullover.
Eine Kollegin rennt mit Papiertüchern zu Hilfe.
Es gelingt mir, das Telefonat eine Viertelstunde später zu beenden.
Im Bad versuche ich, den Pullover mit Klopapier zu trocknen.
Der Erfolg ist mäßig.
Nach der Arbeit habe ich eine Verabredung in der Stadt.
Zum Umziehen ist keine Zeit, aber es wird schon gehen.
Als ich in der Stadt ankomme, fühle ich mich unterkühlt.
Ich betrete eine Boutique.
Der freundlichen Verkäuferin sage ich, dass ich einen Pullover suche.
"Welche Art von Pullover soll es denn sein?", fragt sie.
"Ein trockener.", antworte ich.
Sie weicht zurück.
Um die Situation zu retten, erzähle ich die Vorgeschichte.
Wir lachen beide.
Ihr Lachen ist echt.
Warm und trocken gekleidet und mit einem nassen Pullover in der Einkaufstüte gehe ich zum Restaurant.
Eine Freundin ist überfällig.
Das ist nicht ihre Art.
Ihr Anruf klärt, dass ich ihr zwar das richtige Restaurant, aber die falsche Straße genannt hatte.
Sie nimmt es gelassen.
Ich stehe auf, um vor dem Restaurant auf sie zu warten, damit sie uns leichter findet.
Dabei reiße ich den Kaffee vom Tisch und über meine Jeans.
Ich entscheide, mich den restlichen Abend im Zeitlupentempo zu bewegen.
Meine Freunde zögern trotzdem merklich, mir Messer und Gabel zu reichen.
Alles geht gut.
Ich bin zu Hause.
Das Wasser ist wieder warm.
Und doch:
Es war nicht mein Tag.