Nee, Leute, das ist nicht zum Lachen. Mir sitzt die Wut gerade sehr viel näher.
Aber beginnen wir mit dem wirklich Wichtigen, und das sind jene vier Männer, die bekanntwurden als die "LÜBECKER MÄRTYRER":
Johannes Prassek, kath. Priester an der Herz Jesu Kirche in Lübeck, geb. 1911 in Hamburg-Barmbek, hingerichtet am 10. November 1943 durch das Naziregime im Gefängnis Hamburg-Hostenglacis.
Hermann Lange, kath. Priester an der Herz Jesu Kirche in Lübeck, geb. 1912 in Leer/Ostfriesland, hingerichtet am 10. November 1943 durch das Naziregime im Gefängnis Hamburg-Hostenglacis.
Eduard Müller, kath. Priester an der Herz Jesu Kirche in Lübeck, geb. 1911 in Neumünster, hingerichtet am 10. November 1943 durch das Naziregime im Gefängnis Hamburg-Hostenglacis.
Karl Friedrich Stellbrink, evangelischer Pastor an der Lübecker Lutherkirche, geb. 1894 in Münster, hingerichtet am 10. November 1943 durch das Naziregime im Gefängnis Hamburg-Hostenglacis.
Sie alle hatten sich in ihren Predigten und auch außerhalb ihrer Kirchen gegen das Naziregime gestellt.
Von Kaplan Prassek sind die Worte überliefert
"Aber irgendjemand muss doch die Wahrheit sagen!"als ihn Gemeindemitglieder nach einer wohl sehr offenen Sonntagspredigt warnen wollen, dass er sich in Gefahr begäbe und vorsichtig sein solle.
Sie alle sollten ihre "Offenheit" mit Verhaftung, Folter, Gefängnis und letztlich dem Leben bezahlen.
An sie zu erinnern, gerade heute, am Tage ihrer Seligsprechung (der drei kath. Geistlichen), ist gut und wünschenswert.
Es ist das "Wie", das aufstößt:
Da stellt unser unbenanntes Bistum ein Bild online, mit einer in den Himmel gereckten Hand, die ein Schild hält mit der Aufschrift "Climate Justice Now" (= Klimagerechtigkeit jetzt). Noch zwei weitere Schilder sind ausschnittweise zu sehen, auf einem erkennt man die Worte "Save our planet". Eine Demo, ganz klar. Und alles, was dem Bistum als Text zu den vier Märtyrern einfällt, ist die Feststellung, sie seien aufgrund ihrer Haltung gegen das Naziregime ermordet worden, heute aber habe jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung, und es folgt die abschließende Frage an uns, die Leser, in welchem Bereich wir stärker Stellung beziehen sollten.
"Thema verfehlt. Setzen - sechs!"möchte man rufen.
Man sage mir bitte, wie viel Märtyrertum der heutige Teilnehmer einer "Climate Justice Now"-Demo zu erwarten hat? Ungefähr ebenso viel wie der Teilnehmer einer Demo "Ehe für alle" oder "Mein Bauch gehört mir".
Wenn es bei solchen Demos überhaupt Märtyrer gibt, dann sind es unsere Polizisten, die sich von Menschen, die angeblich für Frieden und Toleranz demonstrieren, teils bis hin zur Invalidität niederknüppeln lassen müssen. Und was erhalten sie, wenn sie sich diesem Mob zu unser aller Verteidigung entgegenstellen? Eine miese Bezahlung und eine noch miesere Rente - so sie diese denn erleben.
Um aber zu unserem unbenannten Bistum zurückzukehren:
Es hätte interessanterweise nur eine winzige Veränderung gebraucht, und man hätte stattdessen den Beitrag kommentieren können mit
"Treffer! Passt!"Man stelle sich vor, die Hände hielten keine Plakate innerhalb des akzeptierten Meinungssystems der Tolerantissima hoch, sondern es handele sich um Plakate einer "Pro Life"-Demo, wie sie jährlich in Berlin stattfindet, unter dem Titel "Marsch für das Leben".
Sicher, auch dieser Vergleich würde noch ein wenig hinkend daherkommen, denn auch die Teilnehmer einer solchen Demo setzen sich - noch - nicht der Verfolgung des Staatsapparates aus. Sieht man sich jedoch einmal an, welch hasserfüllte und gewaltbereite linke *räusper* Bürgerwehr ihnen auf solchen Demos entgegentritt, dann braucht es durchaus eine Menge Mut, hier Stellung zu beziehen.
Oder wie jemand hierzu heute so richtig sagte:
"Das eigentliche Ärgernis ist doch das "Ausweichen" der mutigen "Widerständler" in die schmerzfreie und folgenlose Bekundung gesellschaftlicher Mehrheitsmeinungen. Wirklich erschreckend ist, dass dies kaum noch jemandem auffällt."Ich habe für heute fertig.