In der Rheinischen Post gab es zum Vatertag so einige Artikel zum heutigen Männerbild, inklusive einer Pro und Contra Gegenüberstellung:
"Männer sind Gewinner"
und
"Männer sind Verlierer"
Nein, ich will diese Debatte hier nicht weiterführen. Was ich nicht verstehe, und ich meine das keineswegs polemisch, sondern ganz ernsthaft, das ist der Gedankensprung, der vom "Männer sind Gewinner" - Autor hingelegt wird, dessen Kolumne sich nach weniger als der Hälfte des Textes völlig auf das Thema Homosexualität verlagert. Man mag das anreißen, ja. Im Sinne von: Auch das gehört zum heutigen Männerbild, bzw. darf heute dazugehören. Aber wenn ein solcher Text plötzlich nur noch über "Schwulen"rechte referiert, frage ich mich, ob hier nicht jemandem hätte auffallen müssen, dass es am Thema vorbeigeht?
Da lobe ich mir den Artikel von Christine Haderthauer:
"Enteiert mir die Jungs nicht"
der einige interessante und für mich neue Aspekte hatte. Ein Auszug:
Eines darf uns aber im Überschwang des frauenpolitischen Mainstreams
nicht passieren: Dass wir alles, was "typisch weiblich" ist,
heroisieren, und das, was Männer ausmacht, verteufeln. Besonders in
unseren Schulen gewinnen die Mädchen ja immer deutlicher: Wer lange
stillsitzen kann, wer Aufgaben einfach macht, anstatt sie zu
hinterfragen, wer die Gruppenharmonie ungern stört, anstatt den
Wettbewerb um Positionen zu suchen, der hat in Schule und Ausbildung die
Nase vorne. Dennoch wäre es falsch, die Jungs deshalb in die
Problemecke zu stellen. Das, was Jungs gut können, die Lust am
Wettbewerb um Status und Anführerschaft, das Kräftemessen und der eher
marginal ausgeprägte Perfektionismus, verbunden mit der Gabe, sich von
Kritik nicht sonderlich beeindrucken zu lassen, das sind hochwichtige
Eigenschaften im Echtleben. Spätestens in den Etagen von Macht und Geld
kommt das böse Erwachen, wenn die fleißigen Mädchen merken, dass
derjenige, der in der Schule immer von ihnen abgeschrieben hat,
plötzlich ihr Chef ist. Dann erkennen sie, dass gute Noten und Fleiß
vielleicht den Einstieg erleichtern, aber für den Aufstieg andere
Faktoren entscheidend sind. [...] Wenn frau sich nicht rechtzeitig bei den Männern die Lust an
Statusverhalten und Eigenmarketing abschaut und die Fähigkeit, die
Schläge, die man in der ersten Reihe bekommt, sportlich einzustecken,
wird ihr auch die Quote nicht helfen.
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