Ich ging am späten Nachmittag auf unseren Hauptbahnhof zu und sah auf dem Vorplatz einen kleinen Lieferwagen stehen, die Seitentüre weit geöffnet, von Menschen umringt, während immer noch mehr von allen Seiten auf den Wagen zuströmten.
"Gibt's da was umsonst?"dachte ich bei mir.
Ja, es gab etwas umsonst. Aber anders, als ich es mir vorgestellt hatte:
Als ich näher kam, sah ich, dass an der geöffneten Seitentüre des Wagens mit der Aufschrift "Caritas" Kleidung ausgegeben wurde. Menschen, viele sicher Obdachlose, die im Bahnhofsviertel "wohnten", standen an um ein Paar Schuhe, oder eine warme Jacke.
Auch die hintere Doppeltüre des Wagens war weit geöffnet. Dort wurde Suppe in Plastikschalen ausgeschenkt, Kaffee und Brot wurde angeboten. Die Menschen standen um den Wagen herum und löffelten hungrig die dampfende Suppe oder tranken ihren Kaffee.
Es waren sehr viele Menschen, die dort standen, die kamen und gingen und um Essen baten oder um ein Kleidungsstück.
In meiner Heimatstadt. Mitten in Deutschland.
Nicht im Jahr 1929. Sondern heute.
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