Samstag, 16. Februar 2019

Was mich bewegt... Smartphonekurbel


Im Bus saß eine Frau. Der Mantel pink. Der Kopfhörer pink. Von ihm führte eine pinkfarbene Schnur in ihr pinkfarbenes Smartphone, das sie vor sich hielt.

Sie tippte etwas aufs Display, wartete eine Weile, dann machte sie mit der rechten Hand eine Kurbelbewegung neben dem Smartphone. So ging das während der ganzen Fahrt: Tippen, schauen, warten, an der unsichtbaren Kurbel drehen.

Ihr Zeigefinger war dick bandagiert. Offensichtlich sind unsichtbare Smartphonekurbeln nicht ungefährlich.

Zuerst glaubte ich, sie habe vielleicht das Äquivalent einer Kurbeltaschenlampe, wie sie bei IKEA verkauft werden. Aber das war Unsinn: Strom kann man nur mit einer sichtbaren Kurbel erzeugen.

Dann verstand ich: Es war eine Internetkurbel!

Das Internet ist unsichtbar. Also macht es Sinn, es auch mit einer unsichtbaren Kurbel anzutreiben und zu beschleunigen.

Seit ich das gesehen habe, weiß ich: Ich will auch eine Smartphonekurbel!

(Aber ich werde besser auf meine Finger achtgeben als die Dame in Pink.)

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