Nein, wahrscheinlich nicht. Wir haben uns daran gewöhnt, dass sie vor den Läden sitzen, in Hauseingängen, vor und in den Bahnhöfen.
Gelegentlich werfen wir eine Euromünze in den Becher, den einer von ihnen vor sich aufgestellt hat und gehen dann schnell weiter. Fühlen wir uns gut dabei?
Mehr wollen wir mit "denen" jedenfalls nicht zu tun haben. Also gehen wir vorüber, blicken stur geradeaus oder zur anderen Straßenseite.
Und dann kommen wir doch ins Gespräch - so wie damals an einem Heiligabend in der Bahnhofshalle (siehe Blogbeitrag) oder vor wenigen Wochen mit einer Bettlerin in Rom. Und wir stellen fest: Es gibt kein "die" und "wir", denn da, uns gegenüber, steht einfach nur: Ein Mensch. So wie ich einer bin.
Ist das der Grund für unser meist blindes und schnelles Vorübergehen?
Sind sie uns Erinnerung, wie schmal und seicht der Graben geworden ist, der heute uns Normalbürger vom Almosenempfänger trennt?
Vielleicht tragen wir deshalb alle einen unsichtbaren Schild vor uns uns her, auf dem steht:
"Bitte nicht stören!"Ob wir es schaffen können, uns gelegentlich doch einmal in unserer ohnehin nicht vorhandenen Sicherheit stören zu lassen?
Nur auf ein Wort? Ein Lächeln?
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