Samstag, 17. September 2016

Wien, Florenz, Rom und mehr

Da sitzt man nun also, im Garten seines römischen Lieblingshotels, und versucht, die Erlebnisse und Eindrücke einer zweiwöchigen Reise gen Süden zu verarbeiten. Es schüttet, so wie manchmal schon über Tag, und es donnert. Das Gewitter war schon vor zwei Stunden teils schwefelgelb, teils rabenschwarz, über dem Petersdom aufgezogen. Vorzeichen? Nö, an sowas glaube ich nicht. Römisches Wetter halt. Und es war in den vergangenen Tagen gebührend heiß und schwül.

Es ist immer noch sehr warm, hier im überdachten Garten, und bei einem Glas Rotwein lässt es sich gut aushalten. Nicht wie in Deutschland, wenn ein Regentag gleich auch die entsprechende Kälte einziehen lässt. Aber an Deutschland mag ich jetzt nicht denken. Heute ist Rom. Und morgen auch.

Ich will ein bisschen erzählen, ein wenig die Gedanken ordnen. 

Was für ein internationaler Start: eine Deutsche und eine Südafrikanerin treffen sich im Hotel de France, um gemeinsam Wien zu erkunden.

Das war vor fast genau zwei Wochen. Seitdem ist so viel passiert, als lägen Monate dazwischen.

Wie war das noch gleich, zum Reisebeginn? Ach ja, die Business Class. Da hat man sich irgendwann einmal zu einem Vielfliegerprogramm angemeldet, eher aus Jux und "Dollerei", und plötzlich war man so oft zwischen Himmel und Erde, dass ein Upgrade dabei herausspringt. Nett. Und gefährlich. Wer einmal erlebt hat, was hinter dem Vorhang passiert, der die Holzklasse von den Luxusreisenden abschirmt, dem fällt es beim nächsten Flug doch arg schwer, sich wieder in die Realität des einfachen Touristen einzuordnen.

Da legt man seine Reise in den September, weil man auf noch recht nettes Frühherbstwetter hofft, und was passiert? Eine Hitzewelle jagt der nächsten hinterher. Es war heiß. Immer, mit einigen wenigen Regentagen in Wien als Ausnahme. Sogar daheim, in Deutschland, herrschte Hochsommer, teils sogar heißer als in Italien. Der Sommer hatte entschlossen, in den Herbst einzufallen.

Mein Taxifahrer war ein echter Wiener. Einer, der mit viel Freude und Stolz dabei war, mich auf der Fahrt zum Hotel auf alle Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen, die "man" auf keinen Fall verpassen durfte. Er kannte Borussia Mönchengladbach. Ein wirklich sympathischer Mensch.

Was macht der Tourist in Wien? Natürlich: er schaut sich Schloss Schönbrunn an. An einem Regentag passt das auch einfach. Gut, der große "Sissi"-Fan bin ich nun gerade nicht, aber gerade deshalb muss es gesagt sein: Der Ausflug hat sich sehr gelohnt! Der Schlossbesuch ist eine schöne und interessante Reise in die Vergangenheit und, ja, ich gebe es zu: mit so manchem Kleid von damals hätte ich mich durchaus anfreunden können.

In einer Ecke des recht großen Andenkenshops laufen die Sissi-Filme in einer Dauerschleife. Auf Englisch, damit die vielen staunenden Touristen aus China ebenfall ihren Spaß haben. 

Einen guten Teil der Garten- und Parkanlagen haben wir uns ebenfalls ansehen können, naja, und ein länger anhaltender Regenschauer, der zu Sachertorte und einer Melange verhilft, ist ja auch nicht zu verteufeln. Wobei das Wieer Süßzeug schon recht teuflisch ist...

Es wird spannend sein, unsere vielen Fotos zu sichten. Vom Stadtbummel, vom Besuch im Donaupark und der Fahrt hinauf auf den Donauturm mit dem überwältigendem Blick hinab auf Wien, von der Hofburg, vom Schmetterlingshaus, vom Besuch eines Wiener Kaffeehauses, vom Kartoffelgulaschessen in der k.u.k. Bier-Kanzlei, von breiten Prachtstraßen und kleinsten Gässchen...

Den Trubel in und um das Info-Center für Touristen gleich bei der Albertina mit ihrem berühmten "Sonnensegel" und dem Hotel Sacher sollte man sich ansehen, ganz gleich, ob man selber Info sucht oder nur schauen möchte, wo sie sich denn einfinden, die vom heute längst mehr beschaulichen Wien überforderten, Straßenpläne schwingenden und sich fragend umschauenden Touristen.

Nach nur drei Tagen hieß es Abschied nehmen und sich mit dem Flieger Richtung Florenz aufmachen. Davon, und wie man sich im Hochsommer eine dicke Erkältung einfängt, dann mehr im zweiten Teil.







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