Wer hat Lösungsvorschläge?
Wer wüsste Gruppierungen/Institutionen, die hier helfend finanziell einspringen könnten?
Zur Erklärung:
Mönchengladbach hat ein LeseCafé.
Da stellen wir uns doch erst mal ganz dumm und fragen: Was ist das - ein LeseCafé?
Im Grunde könnte ich mir das ganz einfach machen und sagen:
Den Flyer mit allen Informationen zum LeseCafé findet ihr als pdf-Download HIER.
Aber dazu doch etwas mehr und in eigenen Worten:
- Das LeseCafé ist eine Bücherei mit einem ausgesuchten und umfangreichen Angebot zu Theologie, Philosophie, Religionspädagogik, Spiritualität und vielem mehr.
- Die entsprechende Abteilung unserer großen Stadtbücherei wurde aufgelöst. Ihre Funktion übernahm das LeseCafé.
- Es ist die inzwischen einzige Bücherei dieser Art in ganz Mönchengladbach.
- Das Fachpersonal (allesamt ehrenamtlich tätig) ist ein Garant für qualifizierte Beratung.
- Beide - Bücherei und Ehrenamtler - sind Anlaufstellen für Lehrer und Schüler aus dem gesamten Stadtgebiet, für Refendare der benachbarten Studienseminare für Lehrämter, für kirchliche Mitarbeiter, für Interessierte an den o.g. Themen...
- Das LeseCafé ist auch Anlaufstelle für alle, die sich auf einen Kaffee, auf ein Gespräch, auf ein wenig Schmökern dort wiederfinden. Es ist ein Treffpunkt geworden.
- Nicht vergessen darf man Veranstaltungen, wie Themenabende mit Filmvorführungen auf eigens dafür eingerichteter professioneller Leinwand, Lesungen aus den Werken bestimmter Autoren, eine "E-Book"-Ausleihe wurde eingerichtet...
Das klingt doch alles sehr schön. Oder? Tja, leider gibt es einen Haken:
Die besagte Werbung war gerade erschienen, als die Citypastoral die Entscheidung traf:
"Och, nö, das können wir uns leider nicht mehr leisten."und den Mietvertrag des LeseCafés zum 31.12.2014 kündigte.
Auf der HOMEPAGE DER CITYKIRCHE findet man inzwischen den Hinweis, dass man sich zum 31.12.2014 vom LeseCafé trennt.
Man könnte jetzt natürlich hinterfragen, weshalb eine solche Entscheidung zu einer Zeit und in einer Kürze getroffen wird, die es den Verantwortlichen des LeseCafés schon allein aus zeitlichen Gründen fast unmöglich macht, noch rechtzeitig Aufschübe zu beantragen und Rettungsaktionen zu planen.
Man könnte auch fragen, welche "anderen citypastoralen Aufgaben" da wohl wichtiger waren als die doch hochrangig citypastorale Aufgabe eines niederschwelligen Angebotes für wieder/noch/erstmalig an der Kirche Interessierte? Ganz zu schweigen von der damit ersatzlos gestrichenen Anlaufstelle für all jene, die sich aus schulischen wie beruflichen Gründen hilfesuchend an die Mitarbeiter wandten.
Man könnte auch fragen, wie es denn einher geht, Räumlichkeiten wie das LeseCafé erst mit großem finanzellen Aufwand einzurichten und auszustatten - um dann nach nur wenigen Jahren das gut angenommene Projekt wieder aufzugeben.
Man könnte das alles auch als "kurzsichtig" bezeichnen.
Die Verfasserin des Artikels in der Gemeindezeitung (siehe oben) hat auf die fast zeitgleich mit dessen Erscheinen ausgesprochene Kündigung des Mietvertrages mit einer Sonderauflage reagiert:
Aber muss man die Citypastoral und die Leute von der "Citykirche" nicht auch verstehen? Macht es nicht z.B. Sinn, sich von einem LeseCafé allein schon aufgrund der enormen räumlichen Distanz zu trennen:
Autark muss man heute sein - das gilt auch für "Kirche". In diesem Sinne war es z.B. natürlich sinnvoll, auch in der Toilettenfrage... naja... eben autark zu werden, statt weiterhin auf das gewisse (übrigens ebenfalls behindertengerechte) Örtchen des LeseCafés gegenüber zu verweisen. Daher wurde an der Rückseite der Citykirche eine Toilettenanlage angebaut. Kostenpunkt hierfür:
€ 90.000,- (Quelle: Artikel der R.P. vom 18.06.2014)
Und wie hübsch das an der Kirchenwand ausschaut, möchte ich niemandem vorenthalten:
Ehrlich mal jetzt: ISSET NICHT SCHÖN?? Das schmückt doch die Kirche von heute enorm, gelle?
Naja, und sonst? Braucht man ein LeseCafé zum Kaffeetrinken? Nöööö, wird man da sagen, bei der Citypastoral, denn wir haben in unserer "Citykirche" inzwischen schon Mittagstisch und die Rheinische Kaffeetafel gehalten.
Gut, okay, Bücher hat man da keine, in der "Citykirche". Aber das ist schon in Ordnung, wird man sagen: Wir haben ja auch kein Fachpersonal, das sich mit den Büchern auskennen würde. Aaaaaber: dafür hatten wir schon tanzende Derwische von der DITIB-Zentrale in unserer "Citykirche" - DAS kann das LeseCafé nicht bieten!
Stimmt, das kann es nicht bieten.
Dafür aber sehr viele andere Dinge für sehr viele andere Menschen, denen mit Schließung des LeseCafés sehr viel weggenommen würde.
Tja, mit diesem Beitrag haben sich nun meine Eingangsfragen erklärt, die ich hier nun noch einmal wiederhole:
Wer kann helfen?
Wer hat Lösungsvorschläge?
Wer wüsste Gruppierungen/Institutionen, die hier helfend finanziell einspringen könnten?
Lösungsvorschläge: Erst einmal klären, welche Kostenlücke denn besteht.
AntwortenLöschenIst diese Lücke realistisch zu schließen, einen Förderverein gründen, der das fehlende Geld aufbringt.
Es kann aber sein, daß es einfach politisch nicht mehr gewollt ist. Dann nützt auch kein Geld der Welt, dann helfen allenfalls gut organisierte Proteste. Viel Öffentlichkeit und viel Druck auf die Verantwortlichen.