Freitag, 6. Juni 2014

Mangas lesen

Also, ich kenne da jemanden, der ist "besessen" von Mangas. Ich hab' dazu immer innerlich lächelnd den Kopf geschüttelt. Ein erwachsener Mann muss Mangas lesen .... Mensch, wollen unsere "Jungs" denn heute überhaupt nicht mehr aus den Kinderschuhen raus?

Inzwischen ist mir klar, wie unfair dieses Denken war, denn ich habe mich mal etwas näher mit Mangas beschäftigt. Und da gibt es ebenso große Unterschiede wie auch bei den hierzulande seit Jahrzehnten bekannten Comics, denn man kann ja (zum Beispiel) den rosafarbenen Kitsch-Glitzer-Gimmick-Kleinmädchen-Comic-Overload (siehe Foto Bahnhofskiosk)

auch nicht vergleichen mit so hochklassigen Comics wie "Tim und Struppi", "Lucky Luke" oder "Asterix und Obelix" (die ich übrigens immer noch gerne lese).

Und wenn ich bei Mangas bisher an Geschichten über glubschäugige japanische Teeniemädchen dachte, die allesamt ein Zweitleben als Superhero führen, dann ist auch das nur die eine Seite der Medaille. Es gibt eben auch die andere Seite, die man genauso in den Begriff "Kunst" einreihen darf, wie ich es bei den o.g. Comics tue. Und es gibt Geschichten, die durchaus auch sehr anspruchsvoll zu sein scheinen.

Comics für Erwachsene eben. Daran hätte ich vorher denken können (also vor meiner Vor-Verurteilung), denn die stehen bei mir schon lange im Schrank:
"Maus" zum Beispiel, von Art Spiegelman, in dem der Zeichner die Geschichte seines jüdischen Vaters während der Nazizeit aufarbeitet.
"Persepolis", von Marjane Satrapi, einer Iranerin, die heute in Frankreich lebt und hier (u.a.) auf die islamische Revolution und den Iran-Irak-Krieg mit Kinderaugen schaut.

Also gut, ich habe mir jetzt mal ein Manga gekauft. Und die erste Lektion dazu dann auch nach zwei in steigender Verwirrung gelesenen Seiten schon gelernt:
Mangas liest man von hinten nach vorne!!!

1 Kommentar:

  1. Ja die kenne ich auch vom nebenbeimitbekommen....mein Sohn liest und schaut sich Animes/Mangas gerne an, er hat seine Vertiefungsarbeit in der Schule darüber gemacht.

    Ein Ausschnitt aus seinem Vortrag:

    “ Anime ist die Abkürzung des englischen Begriffs „Animation“. Manga ist der japanische Begriff für „Comics“. Meistens erscheint zuerst ein Manga und erst anschliessend, wenn dieser erfolgreich ist, erscheint dann ein Anime zu diesem Manga. Natürlich gibt es aber auch hier Ausnahmen, wie zum Beispiel: „Neon Genesis Evangelion“. Hierbei erschien zuerst der Anime und erst später dann der Manga.
    Die typischen Merkmale der Animes, die sie auch von gewöhnlichen Zeichentrickfilmen unterscheiden, sind: Grosse Augen, bunte Haare, eine kleine Nase und einen kleinen Mund. Gefühle werden oft durch eine starke Deformation von Mund oder Augen oder durch eine spezielle Symbolik ausgedrückt. So haben männliche Charaktere oft Nasenbluten, wenn sie sexuell erregt sind oder produzieren massenhaft Schweisstropfen bei Schamgefühlen.
    Ein weiterer Unterschied zu Zeichentrickfilmen liegt auch an der Charakterdarstellung: Ein typischer Zeichentrickfilm besitzt niedliche, meist kindliche Figuren und bietet relativ wenig Gewalt, Sex und negative Erlebnisse. Ein Anime hingegen kann jegliche Story bieten. Ausserdem sind typische Anime-Charaktere auch keine Superhelden, sondern besitzen stets mindestens eine gravierende Schwäche (z.B. Alkoholiker, Komplexe, körperlich schwacher Bau oder Ähnliches). Auch die „Bösewichte“ haben in einem Anime einen ausgeprägten Charakter mit Vor- und Nachteilen. Es gibt in einem Anime also in der Regel keine 100%igen Freund- oder Feindbilder. Dies führt in vielen Animes auch dazu, dass einige gute oder böse Charaktere im Laufe der Geschichte die Seiten wechseln. Ein Aspekt, der bei westlichen Comics kaum bekannt ist.
    In Japan sind Animes ein fester Bestandteil des japanischen Kulturgutes, was sich auch an der Tatsache erkennen lässt, dass drei der erfolgreichsten Kinofilme in Japan Animes sind: „Prinzessin Mononoke“, “Pokémon: Der Film“ und „Chihiros Reise ins Zauberland“. Zudem ist die Unterhaltungsindustrie in Japan, die Animes sowie Mangas produziert, mit 80 Milliarden Euro Umsatz im Jahr Wirtschaftlich sehr bedeutend.“

    AntwortenLöschen