Heute ja wieder mal gehört:
Da stehen zwei Brüder im Boot und fischen. Kommt einer am Strand vorbei und ruft "Folgt mir!". Lassen die Brüder alles stehen und liegen und laufen ihm nach.
Stehen noch zwei Brüder im Boot und fischen, zusammen mit ihrem Vater. Kommt der gleiche Typ auch hier am Strand vorbei und ruft "Folgt mir!". Lassen auch diese Brüder alles stehen, sogar den alten Herrn, und laufen dem Typen nach.
Nee, denkst du dir, SO kann das ja nun nicht gewesen sein, damals, am Galiläischen Meer. So einen Schritt muss man ja bitteschön mal ein paar Tage überdenken. Und wenigstens wird man erst mal nach Hause wollen, Zahnbürste einpacken, frische Unterwäsche, Seife und Deo. Ist die Reisekrankenversicherung noch gültig? Wer hilft jetzt dem Vater bei der Arbeit? Und überhaupt: Wer ist der Typ überhaupt, der mich da von meiner Arbeit wegholen will? Vielleicht ein Headhunter für einen großen Fischfangkonzern?
In meine Fantasien platzt die anschließende Predigt. Yep, genau: Das muss man metaphorisch verstehen - NATÜRLICH ist das nicht wirklich so abgelaufen.
Den Rest höre ich nicht mehr. Ausgerechnet, als mir zugestimmt wird, beginne ich mich zu fragen: Kann es sich nicht doch genau so zugetragen haben? Ist es wirklich völlig ausgeschlossen?
Es war ja eben nicht irgendein "Headhunter", der hier ein paar besonders gute Fischer für einen Megakonzern abwerben wollte.
Es war Gott selber, der diese Fischer zu sich (be-)rief. Kann man so laut und so klar von Gott angerufen werden und NICHT sofort alles liegen und stehen lassen?
Klar kann man. Man kann immer "Nein." sagen. Nicht hören wollen. Nicht hören können. Weghören. Aus Angst. Aus Beschäftigtsein. Aus Ablehnung.
Dass die Fischer aber hörten - das eben macht sie zu Jüngern.
Und wer sich so ansprechen lässt - ja, der vergisst vielleicht auch die Krankenversicherung und geht einfach so los. Eine Zahnbüste kann man schließlich unterwegs immer noch kaufen. Und frische Socken auch.
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