Kurz nach Betreten des Kolosseums machte uns unsere Begleitung (wir hatten uns eine private Führung geleistet) bereits auf etwas aufmerksam, das ich nach 100 Besuchen noch übersehen haben würde: Über einem der Einlassbögen befindet sich eine Zeichnung Jerusalems mitsamt des Golgatha-Hügels. Ihr erkennt ihn zur Linken der Zeichnung an den drei Kreuzen (bitte vergrößern). Antik ist die Zeichnung aber nicht; sie stammt wohl aus dem 17./18. Jahrhundert.
Aber jetzt ab ins Kolosseum:
Die Bodenplatte rechts im Bild ist eine Rekonstruktion jener Ebene, auf der die Action stattfand, also die Zone, auf die RTL heute die Kameras richten würde, um auch sicher jeden Tropfen Blut für das geifernde Publikum einzufangen. Damals war es normal, wenn das Publikum auf den Rängen eine kleine Mahlzeit grillte, denn so ein Besuch im Kolosseum war schließlich eine Tagesveranstaltung, gleich den 24h-Rennen am Nürburgring. Heute, vor dem Fernseher, reichen Bier und Chips. Wir sind genügsam geworden.
Jeder Zugang ist numeriert, und die Zuschauer hatten Karten gekauft, mit festen Sitzplätzen. So wusste jeder, welchen Zugang zum Kolosseum er zu nehmen hatte, um in Nullkommanix bei seinem Sitz zu sein. Das schaffen die bei Borussia MG bis heute nicht. Und falls jemand fragt: Ja, es gab sogar öffentliches WC. :-)
Ins Forum Romanum:
Wie wenig doch auch von den größten Reichen übrig bleibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen