Freitag, 17. Juni 2016

Kommentarspalten - der virtuelle Stammtisch der Vollpfosten und Menschenverachter

Kommentarspalten zu Online-Artikeln lese ich nur selten. Aus Gründen. Jetzt habe ich sie doch wieder einmal gelesen. Ein Anflug von Masochismus? Oder nur, um mich zu erinnern, dass ich Gründe hatte, sie nicht mehr zu lesen?

Schlimm ist, wenn Kommentare zu einem Artikel, der etwas - in meinen Augen - positives berichtet, den Sachverhalt verbal in den Dreck ziehen.

Schlimmer, viel schlimmer, aber ist es, wenn Kommentare zu einem Artikel, der ohnehin schon Widerliches beschreibt, diesen noch übertreffen.

Nehmen wir einen Artikel, der gestern in der Rheinischen Post erschien:
"Englische Fans demütigen bettelnde Kinder."
Eine ziemlich, naja, wie gesagt, widerliche Geschichte. Wie auch der Artikel richtig feststellt: So auch schon geschehen durch eine Gruppe niederländischer Fußballfans im letzten Jahr.

Es geht nicht um Briten oder Niederländer, ja, nicht einmal um Fußballfans. Ich bin sicher, solche Szenen gibt und gab es auch durch andere Gruppen Betrunkener, nur ist in Städten, die Austragungsort großer Fußballereignisse sind, die Medienpräsenz so hoch, dass solche (Un-)Taten  überhaupt in unseren Nachrichten landen können.

Was erwartet nun der naive Mensch (= ich) in der Kommentarspalte zu einem solchen Artikel zu lesen? Naja, das war leicht zu erraten:
"Typisch, die Engländer mal wieder - und natürlich besoffen."
"Die armen Kinder."
"Gemeinheit, sowas."
"Der Fußball ist an allem Schuld."
etc.

Was bin ich blöd! Oder auch: Wie wenig habe ich verstanden, welcher Abschaum sich heute in den Kloaken der Kommentarspalten suhlt!

Zitate gefällig? Hier, bitte:
..das ist alles nur Diebespack und für Demut oder gar etwa Mitleid ist da wirklich Null Platz! Dabei ist egal von dem die "Kinder" gesteuert werden. Und das mal die Engländer ihren Spass hatten ist ja eher die Ausnahme...meist lachen die Kinder wenn sie erfolgreich gezogen haben. Zero Toleranz... daher auch mitlachen...
 Man muss das Verhalten der englischen Hooligans nicht gut finden, aber überschäumendes Mitleid mit den armen, armen Kleinen ist völlig unangebracht.
Dabei kletten sich die Leute an Kulturen, in denen Wohlstand aus Arbeit entstanden ist, und nisten sich dort quasi parasitär ein. Sie selber, auf dem Hintergrund ihrer "Kultur", inmitten ihresgleichen, wären nicht überlebensfähig.
(was alles nicht das Verhalten britischer "Fans" entschuldigen soll).
so traurig das ganze ist, aber in der Tat bekommen das die Kids von Ihren Eltern beigebracht. Wer bettelt muss sich ein dickes Fell zulegen, sonst geht er daran zu Grunde, wie der Notarzt, der seine tagtäglichen Erlebnisse Momente mit ins Bett nimmt. Es gehört quasi zum Geschäft dazu. Die Kids könnten ja auch weggehen, aber ...
Frankreich.. Spanien.. Buntland.. usw.
Bettelkinder aus Rumänien halt überall !
Es spricht von großer Sachkenntnis des Verfassers, den Sachverhalt derart zu schildern. Eine Schlagzeile : "Rumänische Klaukids bestehlen britische Fußballfans" würde ja auch nicht annähernd in die politische Landschaft passen.
Wie immer eine Frage der persönlichen Sichtweise...mir gefällt´s. Dem Schreiber hingegen hätte es vermutlich umgekehrt (wobei die "Kinder" ja auch für andere Aktionen bekannt sind) besser gefallen...
Was für Menschen schicken eigentlich ihre Kinder zum betteln? Warum haben solche Menschen überhaupt Kinder? 
Nein, es sind nicht alle Kommentare so. Einige wenige ärgern sich durchaus über diese Aussagen. Andere kommentieren das Thema sachlich. Aber Fakt bleibt: Das Gros der Kommentierer regt sich auf - aber nicht über die Demütigung von Kindern durch betrunkene Großkotze, sondern über rumänische Klaukids und ihre Familien.

Und darüber rege ich mich auf.

Es ist besser, die Kloaken zu meiden.

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