Sonntag, 10. Februar 2019

Was mich bewegt... Frugalisten


Frugalisten.

Ein Ausdruck, den ich heute zum ersten Mal gehört habe. Er beschreibt Menschen, die sich dem Ziel verschrieben haben, bis zu ihrem 45. Lebensjahr genügend Geld angespart zu haben, um von den Erträgen leben und so ihr frühzeitiges Leben als Rentner beginnen zu können.

Okay, den Zeitpunkt habe ich altermäßig sowieso schon verpasst, und es wäre wohl auch nie mein Lebensziel geworden.

Viel interessanter fand ich die Beschreibung, wie denn Frugalisten so leben.
"Die wohnen zu zweit in einer 48m² kleinen Wohnung mit einfachster Einrichtung."
hieß es da z.B. von der Radiomoderatorin, die über diese neue Erscheinung berichtete.

Meine Eltern lebten in einer solchen Wohnung. Aber ja, es stimmt: Das tut "man" heute wohl wirklich nicht mehr. Zumindest nicht, ohne ein mitleidiges Lächeln zu ernten.

Man muss dem folgen, was "man" tut, oder was "man" heute haben muss, oder auch dem, was "man" heute so nicht mehr hat und tut.

Heute hat "man" absenkbare Dunstabzugshauben mit integriertem Soundsystem. Kostenpunkt: € 9.000,- Früher™ hat man zum Kochen das Küchenfenster geöffnet und das Radio eingeschaltet.

Aber eine Küche muss heute "State of the Art" und entsprechend teuer sein, damit der Pfannkuchen gelingt.

Und eine Ehe oder sonstige Partnerschaft kann nur noch dann gelingen, wenn "man" ausreichend Platz hat, einander aus dem Weg zu gehen.

Das kann man alles so machen, und wenn man es sich leisten kann, dann kann man das alles auch so haben.

Aber muss man alles machen, weil "man" das jetzt so macht, oder Neues kaufen, obwohl das Alte noch funktioniert, nur weil "man" das heute "nicht mehr hat"?

Vielleicht gibt es Frugalisten schon viel länger, als wir denken - nur waren es früher™ einfach jene Menschen, die mit dem zufrieden hatten, was sie hatten, statt ständig darauf zu schielen, was "man" haben und tun muss. 


1 Kommentar:

  1. „1. kommt es anders und 2. manchmal auch besser als man denkt!“ Ich lebe im JETZT ohne die krampfhafte Angst der Frugalisten, ohne mich am Vorgestern festhalten zu wollen und ohne panischen Blick aufs Übermorgen. Eines der schönsten Worte für GOTT ist für mich TROTZDEM.

    Ich hatte es einmal als „schönstes deutsches Wort“ vorgeschlagen.

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